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Das AsoloRep Theater lädt zur Diskussion in einer neuen Produktion von „Inherit the Wind“ ein! Gesehen und gehoert von Susanne Nielsen

„Eine Idee ist ein größeres Denkmal als eine Kathedrale!“ Der leidenschaftliche Anwalt Drummond (wunderbar gespielt von Mark Benninghofen) verkündet, während er den jungen Lehrer Bertram Cates in einem Prozess verteidigt, den eine kleine Stadt im amerikanischen Süden anzettelt, weil sie das Gefühl hat, dass ihre gottesfürchtige Bevölkerung durch die Ideen der Wissenschaft und nicht durch die der Wissenschaft bedroht wird Bibel. Der Lehrer wagte es, aus einem Kapitel über die Evolutionstheorie von Charles Darwin im Schulbuch vorzulesen, das übersehen worden war, als solche Ideen vom Staat aus Bildungsprogrammen verbannt wurden.Dies ist die Prämisse für das Stück von Lawrence und Lee.

Es ist die erste Theaterproduktion des neuen Regisseurs von AsoloRep, Peter Rothstein, nach seinem Debüt mit der wunderbaren, einfallsreichen Inszenierung des Musicals „Man of la Mancha“ im letzten Jahr. Auch hier zeigt er die Kombination von Text mit abwechslungsreicher Musik, die auf die Atmosphäre des kirchlichen Lebens und der bodenständigen Gemütlichkeit der Menschen in der Kleinstadt einstimmt, hervorragende Schauspieler und ein minimalistisches und variables Bühnenbild, das die Handlung dadurch unterstreicht, dass im Handumdrehen Fassaden von Kirchen über Stadtplätze bis hin zu Gerichtssälen verwandelt werden können.

Während der junge Lehrer Bertram Cates (gespielt von Mikhail Roberts) die Figur ist, um die sich alle Kontroversen drehen, ist es die leidenschaftliche Interaktion zwischen dem gefeierten Staatsanwalt Matthew Harrison Brady (Andrew Long in einer Leistung, die mit jedem vergangenen und aktuellen Wahlkampf mithalten kann) und der Verteidigung Der Anwalt (Mark Benninghofen), der sich für das Recht auf freie Meinungsäußerung und kritisches Denken einsetzt, steht im Mittelpunkt dieser Geschichte.

Beide Schauspieler halten ihre Reden, um uns davon zu überzeugen, dass sie sie selbst gelebt hätten.Und nicht nur die Stadtbewohner folgen, auch das Publikum zeigte Engagement und Begeisterung und klatschte mit, während Sänger und Musiker die Stimmung verstärkten.Zur Besetzung gehören nicht nur erfahrene Schauspieler, sondern auch eine Reihe junger talentierter Studenten des FSU-Konservatoriumsprogramms, Roberts und Brielle Rivera Headrington (Rachel, die Tochter des Ministers), die perfekt in ihre Platzierung passen.

Obwohl die Kinofilme, die den ikonischen Auftritt von Spencer Tracy unvergesslich machen, neuere Aufführungen überdauern mögen, bringen neue Produktionen wie die hier ein frisches Publikum in die Diskussion und eine Besetzung, die geradezu vielfältig ist.Der Titel, der direkt aus der Bibel stammt, trifft auch im Jahr 2024 zu wie nie zuvor. Die Geschichte muss immer wieder gehört werden. Seine Wahl ist eine wichtige Botschaft, dass Theater dazu da ist, das Publikum aufzuklären.Das Asolo-Theater schafft es mit dieser hervorragenden Produktion auf die beste Art und Weise, Bravi allerseits!

Die Produktion im AsoloRep läuft bis zum 24. Februar – asolorep.org

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Born with Teeth  

Matthew Amendt als Kit Marlowe , Dylan Godwin als Will( Photo SorchaAugustine)

Shakespeare und Marlowe – welch ein Tanz! - zwei , die sich ein eloquentes Duel (nicht nur) mit mit Worten Liefern

Zwei der wichtigsten Autoren beruehmter Stuecke fuers Theater Englands kommen in London des 16. Jahrhunderts zur Welt und spaeter , Marlowe beiden an Ruhm voran, zusammen um gemeinsam ein Werk ( Henry VI) zu verfassen. Diese durchaus denkbare Geschichte, wurde von Liz Duffy Adams mit den eloquentesten Worten, die man sich von diesen beiden Kuenstlern im Wortgefecht bestens vorstellen kann, erdacht. Was sie geschrieben hatt, passt wunderbar in die Geschichte Englands und dieser zwei klugen Koepfe. 

Was fasziniert, sind die Ereignisse, die Intriguen, die die beiden umgeben, den jungen Barden Shakespeare und seinen bereits sehr beruehmten Kollegen Christopher Marlowe. Da ist der ueberzeugte Marlowe, der in Gestik und Haltung den Star herauskehrt, bereits mit dem Ruf dass er anders als Will eher Maennern zukehrt, und dass er durchaus zum Spion werden musste, um zu ueberleben. Kit Marlowe wird wunderbar von Matthew Amendt gespielt, und Will Shakespeare, der sich behaupten muss und bereits gelernt hat, dieses Spiel zu spielen ( Dylan Godwin , ebenfalls von der Original Produktion des Alley Theatre  hier her auf Sarasotas Buehne zu aller Freude ganz in seiner Rolle verhaftet). Rob Melrose zeichnet fuer die Regie verantwortlich. 

Man kann den Worten folgen, aber dieses Stueck erfordert hoechste Konzentration. Es ist ein Katz und Mausspiel und geht um Koenige und Koepfe. Ein schwerer Holztisch dient mit wenigen Sitzelementen als Zentrales Objekt, abwechselnd sitzt man an ihm , dient er als Barriere, oder es wird auf ihn gesprungen und er bereitet einen Sockel fuer den , der gerade die Oberhand behaelt. Man fuehlt sich wie in einer Taverne, aber gemuetlich wird es hier nicht. 

Geboren mit Zaehnen, aus dem Repertoir des wirklich Geschriebenen, will sagen, dass man sich mit Worten  wie mit Schwertern behaupten, verteidigen und vor allem bekriegen kann und im Falle dieser beiden, nur so ueberlebt. Ein Stueck, das man mehrfach sehen sollte, um allem auf den Grund zu kommen, eine Herausforderung hoechster Gueteklasse. 

"Born with Teeth" Feb 9, 2024 noch bis zum 29. Maerz zu sehen, Karten: asolorep.org  

Trezure B. Coles und Aneisa J.Hicks, photo Kayla Erny

Intimate Apparel - eine eingezwaengte Romanze

von Lynn Nottage, Regie Austene Van 

Lynn Nottings Titel „Intimate Apparel“, die Schrift, die über dem Bild eines glänzenden, eng geschnürten roten Korsetts steht – das Plakat zur AsoloRep-Inszenierung dieses Stücks 2023/24, sagen Einiges aus:

Die schwarze Naeherin Esther (wunderschön gespielt von der unschuldig aussehenden Aneisa J.Hicks) lebt in einem Wohnhaus unter der besonderen Fürsorge von Frau Dickson, einer Witwe, die den Verlust eines Mannes, den sie nicht liebte, für ein Haus, das ihr Leben sicherte, in Kauf nahm . Sie vermietet jetzt Zimmer an „alberne junge“ alleinstehende Frauen, aber Esther ist nichts von alledem. Esther ist fleißig, ernst und wünscht sich ein Leben außerhalb des Hauses. Aber die ältere Frau macht sich Sorgen um sie, da die geschickte Modemacherin selbst eher unscheinbar ist und es mit ihren 35 Jahren ziemlich unwahrscheinlich ist, dass sie so leicht eine Beziehung finden wird. Aber ein Teil dessen, was sie behindert, ist, dass Esther ein Geheimnis hat. Sie kann weder lesen noch schreiben.Dies macht es sehr schwierig, durch Korrespondenz Liebe zu finden.

Als sie einen Brief von einem karibischen Arbeiter erhält, der sich durch Bekanntschaft ihrem Pfarrer vorstellt, fühlt sie sich geschmeichelt und weiß nicht, wie sie am besten antworten soll. Das „Wie“ kommt durch ihre Klienten, eine respektable und einsame Mrs. Van Buren (Adelin Phelps), die die Abwechslung von der Vernachlässigung ihres eigenen Mannes begrüßt, die andere eine Frau, Mayme (gespielt von Trezure B. Coles), die ihre Zeit damit verbringt, die Männer zu trösten, die Abwechslung von ihren konventionellen, aber langweiligen Beziehungen suchen.

Die Intimität, die diese Frauen suchen, transponieren sie in die Briefe, die sie für Esther verfassen, ein Spiel, wie es scheint, bei dem sie ihre ganze Leidenschaft darauf verwenden, Esther ihre neue Liebe zu sichern.Und auf diese Sehnsuchtsbriefe wird mit gleicher Intensitaet geantwortet. Der Mann braucht sie im Verlauf der Korrespondenz immer mehr. Ein Treffen und ganz sicher eine Hochzeit sind geplant!

Die Bühne des Asolo-Theaters wirkt wie einer dieser Buchstaben, es sind Sepiabilder; viktorianische Spitze und ein schmiedeeiserner Balkon umrahmen die Geschichte. Die Hitze Panamas, wie sie über der Distanz zwischen Esther und dem weit entfernten Ort liegt,und Mr. Marks (Sasha Andreev) und die amerikanischen Protagonisten, die immer mit schickeren oder schlichteren Betten in ihren Schlafzimmern sitzen, stehen im Mittelpunkt der Szene aller Intimitäten.

Esther näht und stickt ihre Vorstellung von Schönheit und einem richtigen Leben.Es stellt sich schnell heraus, dass der neue Ehemann nicht ideal ist und die Vorstellungen der Ehefrau vom kirchlichen und gesellschaftlichen Leben, in das er passen soll, nicht übereinstimmen. Ihr Traum, ein Unternehmen zu eröffnen, scheint zu ihrer Zeit unkonventionell und schwer zu verwirklichen. Nottage konzentriert sich auf Frauenträume im Amerika des 19. Jahrhunderts. Es ist eine wunderschön zusammengesetzte und auf der Bühne des Asolo gut gespielte Geschichte.

Lynn Notting’s “Intimate Apparel” laeuft (1.Maerz) noch bis 18.April, 2024 , Karten asolorep.org 

Auffuehrungen des AsoloRep Conservatory

Strindbergs Miss Julie weiss was Sie (nicht) will - Schauspielstudenten zeigen ihr Koennen

John Leggett (Jean) , Caitlyn Rose (Miss Julie) (photo Frank Atrua)

 Vom ersten Moment ihres Auftritts steht Miss Julie, abwechselnd von zwei Darstellerinnen (Caitlin Rose, Elle Miller) in dieser Produktion von Strindbergs Gesellschaftsstueck unter der Regie von Karina Aviva Benjamin gespielt(diesmal erstere) im Mittelpunkt. Ihre Haltung, die Gestik und die Verachtung weisen sie als Gewinnerin eines doppelten Spiels, aus. Es ist der Kampf der Geschlechter, die Strindberg in dieser Geschichte ins Zentrum stellt – aber auch der Positionen zwischen der adeligen Tochter des Grafen und dem Dieners Jean (John Leggett) ihres Vaters. Ob zu der Zeit, in der es geschrieben wurde, oder 100 Jahre spaeter, geschichtlich betrachtet oder rein vom Standpunkt der Machtgehabe zwischen diesen beiden – mit der mit ihrem Schicksal einigen Kristin (Ayda Ozdoganlar/ Catherine Luciani), die sich mit Jean als verlobt und gesellschaftlich ebenbuertig empfindet und daher gradlinig und ohne Neid handelt und lebt.

In dieser Nacht scheint fuer Miss Julie keine Grenzen erkennbar, und auch fuer den jungen Mann Jean, der ihrer Familie dient, scheint einen Augenblick lang alles moeglich. Sie sucht eine Freiheit ohne Gesellschafts-Gefuege und nach einer durchfeierten Nacht, glaubt sie alle Zwaenge hinter sich lassen zu koennen.

Auch Jean traeumt von einem Leben, das ihn von seiner Stellung als Dienendem befreit, und, das er sich mit dem Geld, das er vermeintlich in den Haenden seiner Herrin, die zu seiner Geliebten wird, glaubt, mit dem er und sie woanders ein neues Leben beginnen koennen. Macht, besonders in Strindbergs Universum, ist den Maennern vorbehalten.

Aber sie lassen sich hinreissen, und dies mit Raffinesse (Dank der Intim-Regisseurin Summer Dawn Wallace) auf der Buehne dargestellt, die verschlungenen Umarmungen, die einem Tanz gleichen, deuten alles an, wenn auch Strindbergs Version dies hinter der Buehne belaesst. Die Zeit und Neubearbeitung suchen einem Publikum von heute die Geschichte nahezubringen, und das dank der Schauspieler, mit Erfolg. Besonders schoen, die tuerkische Weise, von Ayda Ozdoganlars Kristin als Persoenlichstes mit in die Handlung eingearbeitet, und vielleicht auch mit Bezug zur moralischen Vergangenheit ihres kulturellen Erbes, verlieh ihrer Darstellung eine besondere Note .      

Es kommt der Morgen mit Konsequenzen, und Kristin, die allein mit ihrer Treue zu dem Mann, der ihr versprochen ist, den beiden klarmacht, dass ihr Traum nicht zu verwirklichen ist.

Das Stueck ist gut gewaehlt, gibt den Schauspielern viel Stoff um all ihre Emotionen einzubringen. Auch ohne historischen Bezug (die Kleidung laesst auf eine andere Periode als die des Autors schliessen) die Zeit, in der im endenden 19 Jahrhundert Schwedens, diese Geschichte sich hundertfach wiederholt, nun also auch im 21. Jahrhundert unter anderen Vorzeichen durchaus aktuell. Es ist ein Stueck zum Nachdenken, und man ueberlegt, was wuerde, was muesste heute geschehen?

Diese nun im zweiten Ausbildungsjahr des Asolo Rep Conservatorium studierenden Schauspielstudenten haben dieses bekannte Stueck neu und ein Stueck 21. Jahrhundert mit eingebracht, gut gemacht!

Miss Julie laeuft (vom 15. Februar) noch bis zum 10.Maerz, 2024

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Jobsite Theater: BeautyQueen of Leenane, 13.3 - 7April 2024