Sunday, May 22, 2011

Frankfurts Kleinmarkthalle von Susanne Nielsen gesehen



                                     
Frankfurts Kleinmarkthalle
gesehen und erlebt von Susanne Nielsen  

Liebeserklaerungen macht man meist spontan und Menschen gegenueber. Manchmal jedoch ist es ein bestimmter Ort, der einen in eine Stimmung oder Sehnsucht versetzt, einen an ferne Gegenden oder gar an eine ganz fest verwurzelte Erinnerung bindet. So ging es mir beim ersten Mal und geht es mir immer wieder ,wenn ich Frankfurts Kleinmarkthalle betrete.
          Alle Sinne werden wach, Gerueche und Bilder erwecken die Eindruecke, die ganz tief in mir ruhen. Es ist als reibe man sanft an einer Aladinlampe und erweckt den darin schlummernden Geist.
Man entdeckt diese Markthalle eher zufaellig, liegt sie doch einige Strassenzuege hinter dem Hauptweg zwischen Zeil und Schirn, zwischen City und Mainufer.
Schon lange erspare ich mir den langen Fussweg zwischen Hauptbahnhof und Hauptwache in die Frankfurter City, indem ich zwei Stationen ueber den Hauptbahnhof hinweg mit der unterirdisch fahrenden S-Bahn fahre und gleich dort ankomme , wo mir ein angenehmer Bummel entlang der Fussgaengerzone  bevorsteht. Man kommt vorbei am Roemer, dem frankfurter Rathaus  mit seiner dreiteiligen Renaissancefacade, der dem mittelalterlich nachempfundenen Fachwerk gegenuebersteht und mit dieser Architektur meinen kulturell informativenTag visuell einlaeutet. Ob ich das Goethehaus besuche oder die Schirn, oder einfach nur bummele. Wer gern in Museen geht, ist in Frankfurt besonders am Mainufer richtig, dort,wo Museem fuer Kunsthandwerk, fuer Architektur und Film wie Perlen an der Uferstrasse aufgereiht stehen. Im Kunstmuseum, dem Staedel sind oft Mamutausstellung grosser Meister wie in den letzten Jahren Botticelli oder van Eyck, waehrend in der Schirn eher der Moderne zugewandte Ausstellungen den modernen Stadtmenschen des 21ten Jahrhunderts ansprechen sollen. All solche Feste der Kunsthistorik ziehen besonders im Winter Scharen interessierter Liebhaber in die grossen Museen der Stadt.
Im Sommer aber ist man bei Sonnenschein in der grossen Fussgaengerzone unterwegs, sind die Plaetze mit Menschen angefuellt, die Strassencafes zum Brechen voll,   

Eine Zufallsbegegnung mit einer Schmuckkuenstlerin liess mich vor einigen Jahren auf einen wahren frankfurter Schatz stossen.
Dass jene Markthalle haarscharf an meinen schon so oft begangenen Weg zu den Museen lag, naemlich gleich dahinter in einer Parallelstrasse, war ein zusaetzliches Glueck, denn  ich brauchte  nicht weit von meinem gewohnten Weg abzuweichen um dieser Empfehlung nachzugehen.  
Vor der Kleinmarkthalle stehen viele Leute bei Kaffee und Bier bei angeregten Gespraechen. Gegenueber ist ist eine Secondhand Boutique, wo man sich tummelt, in diesen Zeiten ist "secondhand" der neueste Schick. Die Markthalle ist von aussen ein zweistoeckiges Gebaeude mit Schraegdach, das zwar nicht glamouroes aussieht, aber wenn man einmal den Weg hineingefunden hat, glaubt man einen laengst bekannten Ort wiedergefunden zu haben.
Was fuer eine Fuelle  kulinarischer Schaetze der Welt ist hier vereint unter dem grossen Schraegdach. Obst, Gemuese, exotische Fruechte, frisch getrocknet oder kandiert, Tees und Kaffee aus dem Orient, importiert von Asien bis Nordafrika. Am Stand des Aegypters gibt es Tee zu probieren und auch Feigenstueckchen. Der nette Ladenbesitzer bietet einem an, was man an goldgelben und anderen bunten Koestlichen Dingen sehen, riechen und schmecken mag: Kandierter Ingwer, suess und wuerzig, Honig und Datteln, Nuesse und Tee. Hier, probieren Sie mal, sagt er. Bleibt man stehen, wird man umgarnt von Freundlichkeit und Exotik, von Traeumen an ferne Laender.
Daneben Kaesestaende und Obstberge, ein Stueckchen weiter schoenstes frisches Fleisch beim haus-eigenen Metzger und am Ende der Halle eine bunte Wiese aus Blumen und allerlei Topfpflanzen an den dort angesiedelten Gaertnerstaenden.
Wandert man wieder zurueck, wiederholen sich die angebotenen Koestlichkeiten in immer neuen Variationen und oben auf dem Gang im Mezzaningeschoss gibt es noch viel mehr zu entdecken. Liebhaber dieser Halle - sei es Fotografen,Schriftsteller oder Koeche, alle schwelgen im Angebot des internationalen Allerlei in dieser Markthalle- wo sich Kraemer und Kuenstler zusammengetan haben. Die Freunde dieser bunten Gemeinde der Aussteller wollten die Atmosphaere dieser Kleinen oase im frankfurter Grossstadttreiben verewigen, wofuer sie sogar eigens einen Verlag gruendeten, damit sie ein Buch herausgeben konnten. Es wurde eine wahre Liebeserklaerung an die frankfurter Kleinmarkthalle und ihre Menschen, Bilder der Staende und Rezepte, die man aus dieser Fuelle von angebotenen Esswaren und Gewuerzen selbst zubereiten kann.
Ein frankfurter Kleinod mit seiner Geschichte und Geschichten,  festgehalten in vielen Einzelberichten ueber das Leben der Haendler, deren Waren und Herkunft, und schoenste Fotos, die  dieses ungewoehnliche Stadtviertel-Kochbuch einrahmen. 

"Die Kleinmarkthalle kocht" heisst das Buch, dessen Bilder den Gang durch die Halle fotografisch anregt, dem jedoch die Intensitaet der Farben und Gerueche , die die Realitaet mit sich bringt, nicht annaehernd gerecht wird. Gesammelt haben sie sie, die Macher des Buches, das im Nizza Verlag angeboten wird. Chili Papaya Sauce, Ziegenfrischkaese mit Haselnusskruste oder Marinierte Sardinen mit Orangen, Tomaten und Oliven. Allerhand aus aller welt, jedoch gibts auch Klassiker wie Bratapfel mit Blutwurst und kalten Kalbsruecken.

Biografien der Haendler, von Bildern der Menschen und ihrer Geschaefte, wechseln mit detaillierten Rezepten, eingeteilt in Vorspeisen und Salate, Suppen und Pasta, Gemuese, Fleisch, Gefluegel und Wild, Fisch und schliesslich Desserts. Ein saftig orangener Korb voller Aprikosen animiert zur Zubereitung von Aprikosentartes, malerisch wie auch die dicken Zitronen neben der Zitronen-creme-bruelee-Tarte. Ein letztes Foto, Blick auf den Tisch mit einer Tasse Kaffee Machiato in der bereits fuer den Abend geschlossenen Halle.
Tschuess, dann, Tchiao und bis bald in Frankfurts Kleinmarkthalle, gar nicht so klein und ganz und gar "bella", dieses Kleinod der Banker- und Kulturstadt am Main.

                                 


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