Carmen – Energy auf der Buehne – im Jaeb Theater im Straz in Tampa, Florida –
Gesehen von Susanne Nielsen
Diesmal nahm sich das Tampa City Ballett die bekannte Oper Carmen vor, und der Saal des Jaeb-Theaters im Straz Center war ausverkauft, und man war gespannt, wie die Geschichte von Liebe, Hass und Eiffersucht taenzerisch dargestellt wuerde. Schon im Eingangsbereich stimmten zwei der Tänzer die Ankommenden auf die Geschichte Carmens und Don Joses ein, sie bewegten sich zwischen den um sie herum gestreuten Orangen, dies eine der Ideen von multidisziplin-Künstlerin Elizabeth Indianos , die auch kurz in diesem Stueck auftrat. Zwei ihrer visuellen Arbeiten wurden als Projektionen auf der Buehne gezeigt, und sie bot sich für die Mutterrolle an. Das Thema „Polka-dots“, abgeleitet von Spiegeln, die im Aberglauben der Zigeuner verwendet werden, funktionierte gut als einer der Hauptschwerpunkte der Kostüme.
Dann begann die Geschichte von „Carmen“ mit
einer besonderen Fokusierung dieser Produktion auf Carmen als Frau von heute. Im
Prolog, der nicht in der Oper vorkommt, beleuchtet Buehnenregisseurin Paula
Nunez Carmens Vorgeschichte, ihr Schicksal einer fuer Tradition und Ehe bestimmten
weiblichen Rolle, dem Zwang, und mit einer Vorahnung auf Carmens Ende.
Bald sehen wir Carmen (exzellent von der energiegeladenen
Carla Amancio verkoerpert, selbstsicher, frech und kokett. Das ist die Carmen,
die wir gut aus der Oper kennen. Und um uns daran zu erinnern, singt die junge
Sopranistin Daniella Mass die bekannten Arien „...l'Amour.“ Eine erstaunliche
Stimme und ihr Auftritt wunderbar inszeniert, die sie in und über das Geschehen
inszeniert.
Die Tanztruppe, mehr als zwanzig Tänzer,
füllt die Bühne mit Energie, von der Darstellung disziplinierter Soldaten bis
hin zum Schlendern und Flirten nach getaner Arbeit. Die Kostüme und Bewegungen
entführen uns in die Lebenswelt der Protagonisten: das Militär, die Fabrik und das
Vergnuegen. Als jubelnde Menge kommt sie
herbeiströmt, um den ihren Helden, den Matador anzuschwaermen!
Carmen tanzt voller Elan und ihr Ausdruck ist
angefuellt mit selbstbewussten Trotz und Kampfgeist. Trotzig begegnet sie Don
Jose als er sie nach einer Streiterei in der Fabrik festnehmen soll.
Eingefuehrt wird der Protagonist dieser Geschichte als kühl und distanziert. Don Jose (Jose Antonio Ramos) ist groß, gutaussehend und unnahbar, so ganz anders als alle anderen. Dies zu unterstreichen laesst Nunez ihn ein klassisch geprägtes Pas de deux mit Micaela, seiner Jugendliebe ( Nicole Assaad) tanzen, worin beide ihre Ausbildung und Erfahrung als Solisten, er im kubanischen Nationalballett, in Europa und Brasilien, und sie in HongKong, Macau und Kanada einbringen kann: Ramos‘ Tanz ist kraftvoll und präzise, aber mit einer emotionalen Distanz, die diese Figur, den leidenschaftlich eifersüchtigen und mordenden Don Jose, weit unterspielt. In diesem Mann brodelt es, je mehr ihn Carmen beherrscht.
Von einer weiteren Arie werden wir von Daniella Maas wieder zurück in die Oper gezogen, Carmen nimmt Don Jose für sich, fuer seine neue grosse Liebe toetet er sogar, und geraet in völlige Abhängigkeit von ihr. Er muss sich seines Militärlebens entledigen - der Übergang von Tarnung zu dunkler (Rebellen-)Kleidung wird auf der Bühne fließend, jedoch ohne die in der Oper spannungsreiche Zerissenheit dargestellt. Don Jose tritt in den Hintergrund. Die Stimmung ändert sich als Escamillo, der Matador, von der Menge erwartet, seinen triumpfalen Einzug haelt, der wunderbar inszeniert ist, mit einer anbetenden Menge, die Spruchbänder hält und viel Bewegung, ihre Begeisterung zeigt. Brandon Carpio ist exzellent und stiehlt absolut allen die Show!
Carmen flirtet offen mit dem Volks-Helden . Aehnlich
wie Carmen, die mit ihm flirtet, braucht auch der Matador die Aufmerksamkeit
aller, wie sie ihn, nimmt auch er sie in seine Anbeterschar auf!
Die feuerige Carla Amancio findet in Brandon Carpio einen hervorragenden Gegenpart als dem extrovertierten, stolzen und koketten Escamillo, in Ausdruckskraft und Tanzbewegung sehr gut von Carpio dargestellt.
Die spürbare Spannung zwischen Carmen/ Escamillo (Amancio/Carpio), fuehrt zur Rivalität zwischen Don Jose und Escamillo. Der Kampf zwischen den Rivalen um Carmens Gunst ist gut choreographiert - und diese Spannung steigert sich, sodass Don Jose sein Messer zückt und Carmens Geschichte beendet. Regisseurin Nunez konzentriert unsere Aufmerksamkeit auf die Figur der Carmen. Dies mag der heutigen Zeit entsprechen, und hierdurch tritt das Schicksal Don Joses zwangslaeufig in den Hintergrund. Dass er ebenso zerissen ist, von tiefen Gefuehlen, macht Carmen zu einer so wunderbaren Geschichte von Liebe, Eiffersucht und Hass, die mit Spannung aller in diesem Drama ausgelebt werden muessen. Schwergewicht auf das eine ueber das andere Schicksal bleibt der jeweiligen Epoche und dem jeweiligen Regisseur ueberlassen.
Eine gut gewaehlte Geschichte, erzählt als
Ballett mit tollen Momenten und interessanter Nutzung der Bühne (z.T. bis in
den Zuschauerraum - mit Aktionen einzelner Tänzer).
Eine sehr schöne Einführung, das Publikum
wurde durch Mundpropaganda über alle möglichen Medien hereingebrachte, und mit
Begeistertem Stehapplaus zuende ging, mit dem Wunsch nach mehr!
www.tampacityballet.org - tragen Sie sich in deren Rundbrief ein.
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Hurrah fuer St. Petersburg OPERA!
Donizettis La Fille du Regiment - WUNDERBAR!
Stpeteopera-Produktion Juni 2022: Hurah für La Fille du Regiment der St. Petersburger Oper !!!
Ein Hoch auf die St. Pete Opera!
Tochter des Regiments! Donizetti? Wenn Sie dachten, Sie kennen es gut oder Sie waren noch nie in einer Oper, sehen Sie sich diese Produktion an! Dienstag ist die letzte Vorstellung (es sollten noch viele weitere folgen!) -
Die Sets entführen Sie irgendwo in die Berge, aber die luftigen, zusammenklappbaren Sets im Bilderbuchstil wirken wie ein verzauberter Wald mit dem hauchdünnen Vorhang über dem Orchester, das hinter der Mittelbühne spielt. Zunächst präsentiert sich uns eine bewegte Figurenkette, die in Silhouetten im Stil des 19. Jahrhunderts präsentiert wird, dann beleuchtet wird, um zu einer farbenfrohen Gruppe von Biedermeier-Darstellern und wunderbar ausdrucksstarken und leuchtend gekleideten Hauptdarstellern zu werden. Das Regiment in seinen leuchtend roten, weißen und goldenen Uniformen und die Damen in Hauben und hoch taillierten langen Kleidern und Sonnenschirmen, alles direkt aus einem historischen Märchen. Der Bühnenbildner hatte einfach viel Spaß an seinen historischen Bezügen. Und mit dem Einzug eines fröhlichen Sergeanten Sulpice (Matthew Hanscom) und seiner Soldaten und einer sehr fröhlichen und komischen Besetzung erwacht die Tiroler Landschaft zu buntem Leben! Inszenierender Buehnenregisseur Karl Hesser lässt wunderbar so viel Komik zu, dass Donizetti sich freuen würde. Opera Buffa in ihrer schönsten Form – hervorragende Stimmen auf der Bühne des Palladium in St. Petersburg, Florida, Live-Oper im Juni!
Matthew Hanscom ist eine absolute Freude - der Sergeant Sulpice ist so voller Spaß und großartiger Stimme - von seinem wunderbaren Bariton bis zu seiner schroffen Sprechstimme als der ältere Sergeant, der seine Truppen befehligt, und ein recht liebevolle Vaterfigur fuer Marie, bis hin zu dem sehr niedlichen und so vollendeten lyrischenKoleratur-Sopran Kelly Kurtin als Marie.
Wir hätten Maestro Mark Sforzini nicht um eine bessere Besetzung bitten können! Die weibliche Hauptrolle, Tochter des Regiments, Marie, Kelly Curtin, übertraf Hanscom nicht nur in ihrer Komödie, sie baute auch noch mehr stimmliche Herausforderungen für ihre fabelhafte Colatura-Sopranstimme ein, die die höchsten Töne mit so viel Applaus verschönerte und traf, dass sich zu verabschieden, das Auditorium zu verlassen an diesem Sonntagnachmittag schwerfiel!
Und die Marquise von Berkenfield (Sarah Couden, Kontralto) war perfekt, mit großer Stimme und jeder Menge Komik, immer mehr Überraschungen machte diese Produktion zu einem der Höhepunkte dieser Stpeteopera-Saison. Belinda Dumont, als Herzogin von Krakenthorp, war der letzte Leckerbissen, was für ein tolles Kostüm!
Die lyrische Tenorstimme von Tonio war ein wunderbares Gegenstück zu Marie, besonders in den Duetten, die, obwohl sie bleibend sind, eine schöne Musikoper schaffen, die Donizetti so gut zu komponieren wusste.
Es ist der Wunsch dieses Rezensenten, dass Sie dieses wundervolle Juwel nicht verpassen, eine perfekte Oper für diejenigen, die neu in diesem Genre sind, und diejenigen, die das Märchenbuch öffnen möchten, um sich an diesem Sommerabend verzaubern zu lassen.
In der kommenden Saison 2022/23 gibt es Beethovens Fidelio, Abos und Infos im Internet: (und sicher noch Karten fuer Dienstag): www.stpeteopera.org
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Located at 8098 66th street in Pinellas Park, north of Park Boulevard and just South of 82nd Avenue. For information google German American Society of Pinellas County.
For information: www.germantampa.com
German American Society Pinellas und Samstags 17:00 uhr bis 21:00 uhr, 66th Street, Pinellas Park, Germantampa.com