Sopran Ashley "Thunder" Lowe - die Blaue Fee in der Oper Pinocchio - unser Gespraech (in English) mit der Sopranistin in St Petersburg Opera Produktion dieser Oper
Seit drei Jahren hat St. Petersburg Opera fuer die Tampa Bay Schulen und fuer Familien zur Winterzeit das altbekannte Stueck Pinocchio als Oper (eher Operette) aus der Geschichte des Jungen, der von der Marionette bis zum Jungen aus Fleisch und Blut wird, durch Redlichkeit, die er erst lernen muss, massgeschneidert! Mit schoensten Stimmen und Opernarien aus allerhand anderen Opern, aber mit neuen Texten, und einer wunderbaren Gruppe von Opern-Saengern, die vor allem fuer Drittklaessler, die man hier mit Oper vertraut machen moechte, perfekt zusammengestellt wurden, hat Maestro Sforzini ein Schulprogramm geschaffen, das als Aufgabe der Oper wunderbar ins Bild passt. Artig sassen die Kleinen und auch kleinsten, applaudierten wo angebracht und waren vorwiegend still.
Susanne Nielsen hat zu diesem Thema die blaue Fee, Ashley Thunder Lowe interviewt, und sie erzaehlt zu ihrem eigenen Leben und zu ihrer Rolle als blaue Fee.
Hoeren Sie das Interview im Audioteil unserer Sendung:
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Eine Auswahl unserer KINO KINO-Kinobesprechungen finden Sie (in den naechsten Wochen wieder) im Audioteil unserer Sendung, Sie können sie auch im Blog lesen.
Das Musical Cabaret ist (auch auf diesem Continent) wieder da!
Besprechung von Susanne Nielsen
»Willkommen! Bienvenue! Welcome!«, so heisst
auch die Begruessung zur neuen Saison des AsoloRep Theaters in Sarasota ,
Florida. Und damit beginnt auch die Auffuehrung des Musicals Cabaret, diesmal
mit Lincoln Clauss einem wohl perfektesten Darsteller (seit Joel Gray ) der
Zentralfigur des Conférenciers, der allabendlich seine Gäste im berüchtigten
Berliner Kit-Kat-Club Anfang der 1930er Jahre begruesst.
Dies ist auch der Ort, an dem die Britische Sally
Bowles (von Iris Beaumier mit grosser Stimme dargeboten), Star des Cabarets
allabendlich auftritt. Von Tisch zu Tischtelefon begegnet sie hier dem
Schriftsteller Clifford Bradshaw gleich bei seiner Ankunft in Berlin. Auf der
Suche nach Romanstoff ist er in ein Berlin geraten mit seinem Sammelsurium von
Menschen, die hier ihr Leben zu meistern suchen, und die auf der Buehne von
einer Handvoll Darsteller
Praesentiert die Geschichte des Musicals
Cabaret erzaehlen. Wir erleben die Euphorie des Kit Kat Clubs und den Alltag
der skurilen Pension des Fraeulein Schneider (wunderbar mit Brecht-Stimme Kelly
Lester) mit ihren diversen Bewohnern (Obsthaendler Herr Schultz, Philip Hoffman,
Fraulein Kost/Abby Church) , wo alles mit viel Wohlwollen funktioniert. Sie
könnten alle so glücklich sein, wenn da nicht die dunklen Vorzeichen einer
aufstrebenden, nationalsozialistischen Bewegung wären, die besonders nach der
Pause mehr und mehr das Geschehen bestimmen. „Tomorrow belongs to us“ singen
die Leute, aber auch alle, die noch zu feiern wagen, und man fragt sich
waehrend der 20 Minuetigen Pause, ob man dem glauben schenken darf.
Die Antwort bis zum bittersuessen Ende zieht
uns und die Figuren mit sich, und laesst noch ein wenig hoffen, waehrend die
Musik den Tanz auf dem Vulkan begleitet.
Den Schriftsteller mit schon in der letzten
Saison im Musiocal Knoxville eingesetzter Stimme spielt Alan Chandler, der
gewissenhaft den braven Sohn und treuen Freund der hereingeschneiten Sally
spielt. Sally/Iris hat Drama in der Stimme, was die Songs wunderbar vor dem
glamoreusen Buehnevorhang und einem wunderbaren Art Deco Buehnenbild ins
Publikum projeziert. Ihre Tragik, die die Handlung bestimmt, nimmt man ihr
nicht ganz ab, auch der Verlust ihres schoenen Mantels und dessen wofuer sie
ihn verlor, scheinen sie nicht in emotionalen Abgrund zu stuerzen.
Dafuer ist dieses Set und die darin und
darauf balancierenden Kit Kat girls und boys wunderbar und neben dem Conférencier
faszinierend. Die Buehneregie bringt in dieser Auffuehrung besonders diese
Nebenrollen mit in die Haupthandlung, sie fluestern Wichtiges den Helden aus
dem Hintergrund zu, und auch die Parallelen zwischen Kofferschmuggel und dem
Song Money ist genial. Dass Clauss diesmal mit einem als rosiges Schweinchen
verkleideten Girl die If you knew her... Nummer singt, ist Kostuemtausch,
moeglicherweise weil dieses Tier suess ( im Deutschen bringt es Glueck) aber
von anderen Missverstaendnissen ablenken wird.
Topfschlagen ist hier mit boesen Ueberraschungen verbunden, ein U-Umlaut etwas deplaziert, und der Gebrauch von langen Ledermaenteln oder Akzenten aller Art in Anlehnung und Ueberbetonung von Clichees dennoch effektiv. Cabaret heute ist nach wie vor wichtig, die Geschichte Deutschlands aus Sicht der vielfaeltigen Schicksale und die allmaehliche Verwandlung einer Gesellschaft, die nie wieder vergessen sollte, was dann kam. Bradshaw wie wohl auch Isherwood beschreiben diese Welt. Das AsoloRep Team Michael Donald Edwards und Linda deGabriele erfuellten sich einen Traum, dieses Musical in ihrer letzten Saison fuer dieses Theater zu produzieren, Regisseur/Choreograf Josh Rhodes bringt ein erstklassiges Ensemble an Schauspielern mit einer klassischen Geschichte und viel viel Dynamik auf die Buehne. Und inszeniert ein ebenso verblueffendes Finale,
das Diskussion entfacht und zum Nachdenken mahnt. 
Der Musical-Klassiker, der seine Uraufführung
anno 1966 am New Yorker Broadway erlebte und 1972 Oscar-prämiert mit Liza
Minelli in der Rolle der Sally Bowles verfilmt wurde, läuft noch bis 31.
Dezember in seiner AsoloRep Produktion. (Seit Oktober 2021 spielt es auch in
Wiesbaden.)
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