germanradioshow

Eines meiner Lieblings-Fotos von Michael Francis, dem Englaender, der sich als Maestro des Florida Orchesters vor fast zehn Jahren und nun auch in Deutschland in die Herzen seiner Musiker und des Publikums dirigiert hat, ist eines, das ich in einer Musikzeitschrift bei meinem Besuch in Heidelberg in einem Café in die Haende bekam. Es zeigt unter der Ueberschrift “Vorhang Auf! Den eleganten Maestro von hinten mit Taktstock und hinter dem halb geoeffneten Vorhang zur Vorstellung.

Unverkennbar war er es gross und schlank, mit kurzem Lockenkopf. Im Sommer 2019 trat er seine neue dritte Taetigkeit neben der Leitung des Florida Orchesters und des Mostly Mozart festivals in Kalifornien an. Nun also auch in meiner Heimat Deutschland, als Leiter der Staatsphilharmonie RheinlandPfalz. Fuer ihn, der so versiert ist in der Musikgeschichte und den Geschichten zu und um jedes Musikstueck, seinen Komponisten und den ganzen Hergang eines Stueckes, das e rim Detail vor dem Spiel dem Publikum in angenehmeem britischen Akzent beschert, ist dieses neue Orchester noch ein wenig neu als Ausdruck, er sagt es schnell und bittet unser Interview auf Englisch durchzufuehren. Deutsch benutze er nicht so viel.

Kein Problem, sage ich, den unsere Hoerer sind Weltbuerger, Englisch ist ein grosser Teil Ihres Wortschatzes und ihrer lebenserfahrung, erleichtert es doch den internationalen Austausch und verstaendigung.

Nicht auszudenken, sagt der charmante Perfektionist Michael Francis, nicht auszudenken, wenn ich einen Fehler machen wuerde.

Und so freuen Sie sich ueber diesen kommunikativen Maestro, der seine Musiker hervorragend leitet und das Publikum persoenlich anspricht. “Unser treuer und geschaetzter hundertjaehriger Zuschauer und seine junge erst zwei und siebzigjahre junge Gattin,”  begruesste er das Paar im Publikum, oder wuenschte seiner kleinen Tochter Annabelle einen wunderschoenen 8ten Geburtstag, und Augenzwinkernd zum Publikum, Papa haette in Disney World dann doch viele Dollars gelassen, als man seine kleine Prinzessin zum Fest dort zum Festessen im “castle” einlud, fuer die Kleine gab es ein sehr sehr teures Schuesselchen mit Apfelscheiben, “really”, Apple slices…. Das Publikum gab sich amuesiert und alles bewunderte Ehefrau Cindy mit ihrem wohlerzogenen Toechterchen, brav mit Maske, an einem Sonntagsnachmittags Konzert in den ersten Reihen und alle sangen ihr ein herzliches “Happy Birthday”.

Nun also unser Interview am 11.Maerz, zum Jahrestag der Verkuendung 2020 der WHO Welt Gesundheitsorganisation, dass der neue Corona Virus nun eine Pandemie darstelle.

Wie Francis eingangs zu mir sagte, etwas in der Welt noch nie dagewesenes , einzigartig und das Konzert zum Wochenende am 13.3.2021 mit dem Titel “Serenity” – lebensbejahend und zugleich Trauer mit einschliessend, wie Barbers beruehmtes Adaggio, das bei FDRs und John F Kennedys Trauerfeiern gespielt worden war, sei gerade deshalb so wichtig in dieser “re-imagined” Saison, die der Maestro fuer das Florida Orchester zusammen gestellt hatte.

Das Konzert, das das Orchester in tief goldenes Licht und auch blaue Beleuchtung tauchte, bei dem man im Halbdunkel die Musiker mit ihren schwarzen Masken die melancholischen Stuecke von Albinoni und Bruckner spielen hoerte und sah, erinnerte doch an die Zeit der grossen Seuchen wie Cholera oder Spanische Grippe, gekonnt hatte man Stimmung inszeniert, und auch einer langjaehrigen Cellistin gedacht, auch dies eine schoene Geste. Beim Verlassen des Saales sagte eine Dame , ach, ich hatte einige schlimme Wochen, da haette ich dieses Konzert um nichts versaeumt, “I needed a good cry.”

Sie haette es auch zuhause ueber die Webseite des orchesters ueberall auf der Welt und kostenlos mitheoren koennen, aber das in persona Erlebnis , das wir alle so schaetzen, ist auch fuer Michael Francis und sein orchester ein grosses Beduerfnis und zusammen mit Gesundheitsbehoerden und der adminstrativen Leitung des Orchesters hatte man nach nur kurzer on-line Pause schon im Oktober zur herbstsaison wieder “live” Konzerte in einer der drei Hallen angeboten. In der dritten Phase von Februar bis Mai 2021 ist die Besucherzahl wesentlich gestiegen, sicherlich auch durch Impfung und Beduerfnis nach dem musikalischen Erlebnis .

Auf der Webseite des Maestros steht:

„Für die von COVID betroffene Saison 2020-21 hat Francis völlig neue Spielzeiten für das Florida Orchestra, die Deutsche Staatsphilharmonie und hauptsächlich Mozart neu gestaltet. Dazu gehören innovative Programme mit kleineren Ensembles, Split-Orchesterkonzerte, Live-Streaming, Drive-In-Konzerte, Lehrvideos und kuratierte Online-Erlebnisse. “

“For the COVID-affected 2020-21 season, Francis has re-designed entirely new seasons for The Florida Orchestra, Deutsche Staatsphilharmonie and Mainly Mozart. These include innovative programming with smaller ensembles, split-orchestra concerts, live-streaming, drive-in concerts, educational videos and curated online experiences.”

Wir hoffen auch Sie finden in diese schoenen Konzerte, wie auch die zu der Masterworks- und Popsserie und den Coffee concerts hinzugekommene Sound waves Serie, kleinere Ensembles wie bei Mozarts Gran Partita oder einer ganzen Reihe kleinerer Barockstuecke, zu der Maestro francis hinreissend ( und sicherlich auch zur Freude seiner kleinen Tochter) die geschichten erzaehlte, die dann durch die Steucke musikalisch lebendig wurden. Ich jedenfalls sah mich in einen barocken Park vor ein schoenes Schloss versetzt und von einer Gruppe Musiker mit gepuderten Perruecken in weiten rosa und hellblau leuchtenden Kostuemen unterhalten.

Wie sagte Martin Luther einmal? „Die Musik ist eine Gabe und ein Geschenk Gottes; sie vertreibt den Teufel und macht die Menschen fröhlich.“

Wir bedanken uns fuer das nette Gespraech mit Mestro Michael Francis, Musokdirektor des Florida Orchestras und Chefdirigent der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Ich hoffe auch unsere Hoerer in Deutschland haben 2021 mehr Gelegenheit Konzerte von Michael dort wie auch in Florida oder beim Mostly Mozart Festival zu erleben.

Also auf bald bei einem Konzert unter der Leitung dieses faehigen und charmanten Maestros unter Palmen und mit Seeblick im Mahaffey Theater in St. Petersburg , Florida!

Am Mikrophon verabschiedet sich mit den besten Wuenschen fuer eine gute Woche, seien Sie net zu einander,

Ihre Susanne Nielsen und an der Technik unser Produzent Bill Davidson

Michael Francis hat sich schnell als einer der führenden internationalen Dirigenten von heute etabliert. Er wurde im Herbst 2014 zum Musikdirektor des Florida Orchestra ernannt und hat eine Vertragsverlängerung bis zur Saison 2023/24. Seine Rolle beim Aufbau einer Vielzahl von Initiativen zur Förderung des Engagements in der Gemeinschaft hat die Organisation erheblich erweitert. Seit 2014 ist er Musikdirektor des Mainly Mozart Festivals in San Diego, Kalifornien, mit einer Vertragsverlängerung bis zum Sommer 2023 und setzt seine ehrgeizige mehrjährige Erforschung von Mozarts Leben fort. In der Saison 2019/20 begann Francis seine Amtszeit als Chefdirigent der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Von 2012 bis 2016 war er Chefdirigent und künstlerischer Berater des Norrköping Symphony Orchestra.

Zu den jüngsten Engagements zählen ein Debüt mit dem Detroit Symphony sowie Rückkehrauftritte mit dem Indianapolis Symphony, dem Minnesota Orchestra, den Tampere Philharmonic, der Philharmonie, dem MDR Leipzig, dem RSB Berlin und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken.

Zu den früheren und kommenden Höhepunkten zählen nordamerikanische Auftritte mit dem Cleveland Orchestra, den New York Philharmonic, den Rochester Philharmonic und den Symphonieorchestern von Cincinnati, St. Louis, San Diego, Houston, Atlanta, Pittsburgh, Pazifik, Montreal, Toronto und dem

National Arts Centre ( Ottawa). In Europa dirigierte er das Bayerische Rundfunk-Sinfonieorchester, die Dresdner Philharmoniker, die Helsinki-Philharmoniker, die Orquesta Sinfónica de RTVE Madrid, das Mariinsky-Orchester, das London Symphony Orchestra, das Royal Philharmonic Orchestra, das BBC Philharmonic Orchestra, das BBC National Orchestra of Wales und das BBC Scottish Symphony Orchestra. In Asien hat Francis mit der NHK Symphony, dem National Symphony Orchestra von Taiwan und den philharmonischen Orchestern von Hongkong, Japan, Malaysia und Seoul zusammengearbeitet.

Francis hat mit namhaften Solisten wie Lang Lang, Arcadi Volodos, Itzhak Perlman, Christian Tetzlaff, Vadim Gluzman, Anne-Sophie Mutter, Nicola Benedetti, Javier Perianes, Jamie Barton, Truls Mørk, Håkan Hardenberger, Maximilian Hornung, Miloš und Benjamin Grosvenor zusammengearbeitet , Emanuel Axe, Ian Bostridge, James Ehnes, Sting, Rufus Wainwright und viele andere.

Der Bildungskontakt mit jungen Musikern hat für Francis höchste Priorität. Er hat auch häufig Miamis New World Symphony und das National Youth Orchestra of Scotland dirigiert. Francis arbeitet regelmäßig mit jungen Musikern in Florida im Rahmen der Community-Engagement-Initiative des Orchesters.

Francis 'Diskographie umfasst die Rachmaninoff-Klavierkonzerte mit Valentina Lisitsa und dem London Symphony Orchestra, Wolfgang Rihms Lichtes Spiel mit Anne-Sophie Mutter und den New York Philharmonic sowie die Ravel- und Gershwin-Klavierkonzerte mit Ian Parker.

Michael Francis, Music Director

The Jay B and Marsha Starkey Chair

Michael Francis has quickly established himself as one of the leading international conductors of today. Appointed music director of The Florida Orchestra in the fall of 2014, he has a contract extension through the 2023/24 season. His role in building a wide variety of transformative community engagement initiatives has significantly grown the organization. He has been music director of the Mainly Mozart Festival in San Diego, California, since 2014, with a contract renewal through the summer of 2023, and he continues his ambitious multi-year exploration of Mozart’s life. In the 2019/20 season, Francis began his tenure as chief conductor of Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. He was chief conductor and artistic advisor of the Norrköping Symphony Orchestra from 2012 to 2016.

Recent engagements include a debut with the Detroit Symphony, as well as return performances with the Indianapolis Symphony, Minnesota Orchestra, Tampere Philharmonic, Philharmonia, MDR Leipzig, RSB Berlin and Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken.

Previous and upcoming highlights include North American performances with the Cleveland Orchestra, New York Philharmonic, Rochester Philharmonic, and the symphony orchestras of Cincinnati, St. Louis, San Diego, Houston, Atlanta, Pittsburgh, Pacific, Montreal, Toronto and National Arts Centre (Ottawa). In Europe, he has conducted the Bavarian Radio Symphony Orchestra, Dresden Philharmonic, Helsinki Philharmonic, Orquesta Sinfónica de RTVE Madrid, Mariinsky Orchestra, London Symphony, Royal Philharmonic, BBC Philharmonic, BBC National Orchestra of Wales and BBC Scottish Symphony. In Asia, Francis has worked with the NHK Symphony, National Symphony Orchestra of Taiwan and the philharmonic orchestras of Hong Kong, Japan, Malaysia and Seoul.

Francis has collaborated with notable soloists such as Lang Lang, Arcadi Volodos, Itzhak Perlman, Christian Tetzlaff, Vadim Gluzman, Anne-Sophie Mutter, Nicola Benedetti, Javier Perianes, Jamie Barton, Truls Mørk, Håkan Hardenberger, Maximilian Hornung, Miloš, Benjamin Grosvenor, Emanuel Ax, Ian Bostridge, James Ehnes, Sting, Rufus Wainwright and many others.

Educational outreach with young musicians is of utmost priority for Francis.  He has also frequently conducted Miami’s New World Symphony and the National Youth Orchestra of Scotland. Francis works on a regular basis with young musicians in Florida as part of the orchestra’s community engagement initiative.

Francis’ discography includes the Rachmaninoff piano concertos with Valentina Lisitsa and the London Symphony Orchestra, Wolfgang Rihm’s Lichtes Spiel with Anne-Sophie Mutter and the New York Philharmonic, and the Ravel and Gershwin piano concertos with Ian Parker.

A former double-bass player in the London Symphony Orchestra (LSO), Michael Francis came to prominence as a conductor in January of 2007 stepping in for Valery Gergiev and John Adams with the LSO.

For more information, please visit www.michaelfrancisconductor.com.