von Susanne Nielsen
Auch die Premiere der zweiten Oper des Sarasota Winter Opern Festivals haette nicht schoener ausfallen koennen, nur, dass diesesmal nach alter Sarasota Operntradition viele Herren ihren Kilt ins ausverkaufte Auditorium trugen, darunter zum erstenmal auch Direktor Richard Russel. und unter der musikalischen Leitung von Gast-Maestro Marcello Cormio begann die Geschichte Don Giovanni, herrliche Mozart Musik und herrliche Stimmen bestens ausgewaehlter Opernsaenger und -saengerinnen. Don Giovanni, David Weigel, ragte mit seinen ueber zwei Metern einen Kopf ueber allen anderen, auch seine Kunst in Gesang und Praesenz als Schauspieler liessen den boesen Frauenheld glaubhaft vor den Augen des Publikums ganz im Sinne Mozarts erstehen.
Die Szene beginnt jedoch mit einem herrlichen Sopran, Erica Petrocelli als Donna Anna, deren Stimme in ihrem Ausdruck allen Gemuetsbewegungen , von Sehnen bis Klagen, von Rache bis Trauer, die Handlung entscheidend mittrug und als Gegenpart zu Don Giovanni als auch dem herrlichen lyrischen Tenor ihres Don Ottavios (Brian Vu) ebenbuertig begegnete.
Das klassisch gehaltene Buehnenbild und die Renaissance Kostueme bezauberten. Die Darstellerinen von Zerlina (Anna Mandina) und Donna Elvira (Caitlin Cabill) passten stimmlich schoen in Mozarts Klang-Gebilde, und den Schalk des Komponisten brachte der fuer seine komischen Rollen bestens bekannte Italienische Barriton Stefano de Peppo zum Ausdruck, der wieder stielt komoedieantisch als Don Giovasnnis Diener Leporello brillierte!
Mozarts Musik, und seine Arien, wie sie Donna Anna mit Hingabe vortraegt, aber besonders die von Brian Vu mit herrlichen Tenor Gesungene, zog alle minutenlangen Applaus in ihren Bann . Die vereinzelten Buhrufe zwischen ganz grossem Applaus galten am Ende Don Giovanni David Weigel eher spasshaft, denn er hatte ja bereits von Mozart sein gerechtes Ende in die Oper hinein geschrieben bekommen.
Don Giovanni in der Produktion der Sarasota Opera laeuft noch bis einschliesslich 25. Maerz, 2023. Karten sarasotaopera.org.
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Chicken and Biscuits gefaellig?
Ein Familien-Fest der besonderen Art im AsoloRep Theater in Sarasota, Florida, von Susanne Nielsen
Wer Chicken and Biscuits hoert, denkt unweigerlich an das Essen im Amerikanischen Sueden. Und die Familie, die hier auf der Buehne des AsoloRep Theaters zusammenkommt, bringt in Uebergroesse alles mit, das man sich an ueberzeichneten Figuren vorstellen kann, so hat sie jedenfalls der Autor in seinem 2020 am Broadway in New York angelaufenen Stueck fuer seine Kommoedie erdacht!
Da ist die brave Pfarrersfrau, in ihrem grossen Hut, und da ist der gutmuetige Pfarrer it seinem bunten Ornat, man zeigt wichtige Atribute des Afro-Amerikanischen Stolzes.
Und dann aus einer anderen Welt, taucht die wohlgerundete und mit viel Oberweite ausgestattete Schwester in einem schwarzen aber eher fuer den Barbetrieb geeignete Gardrobe als fuer die Kirche wo der Grossvater im offenen Sarg aufgebahrt steht.
Die laute Teenage-Tochter der Schwester muss immer wieder daran erinnert werden, sie ist hier auf einem ernstzunehmenden Ereignis und nicht im Alltag wo ihr Telefon die Hauptrolle spielt.
Und da waere noch als Tuepfelchen der weisse Lebens-Partner des Sohnes. Der hat mehr Angst, weil er einfach ueberfordert scheint mit all diesem Familiendrama. Er will einfach fliehen, da der Sohn sich der den Eltern gegenueber noch immer nicht traut, ganz zu seinem Partner zu stehen.
Diese Buehnen Familie ist bestens zusammengestellt. Humor, besonders bei diesem Beerdigungsgeschehen muss man mitbringen. Und es darf gelacht werden, auch, wenn man sich das nicht immer traut. So ist die Handlung besonders in der zweiten Haelfte noch ein bisschen lauter! Bei dem lauten Kirchengeschehen wird man an den Sueden und an die in der Afroamerikanischen Kirche herrschenden Gepflogenheiten erinnert, fuer viele im Publikum sicherlich ein oefter Erlebtes. Die groesste Ueberraschung kommt am Schluss und aendert alles in dieser Familie.
Chicken and Biscuits laeuft noch bis zum 13.April, 2023 - asolorep.org
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"Ein Inspektor kommt"
J.B.Priestleys Stueck im Asolo Theater in Sarasota
von Susanne Nielsen
Der Titel “ Ein Inspektor kommt,” dieses klassischen Krimi-Stueckes des Briten J.B.Priestley wird zum Ausgangspunkt seiner Handlung, die kurz vor dem ersten Weltkrieg spielt. Nach und nach entspinnt sich ein dichtes Netz, mit dem der Autor die einzelnen Figuren in die Geschichte verwickelt.
Wir lernen die Birling Familie kennen, und erleben diese Kaufmannsfamilie bei der Feier der vielversprechenden Verbindung zwischen ihrer Tochter und dem Sohn einer zweiten Kaufmannsfamilie. Man freut sich und sieht sich bereits als erfolgreiche Gemeinschaft, und - wie der Vater im Vertrauen, dem Schwiegersohn in spe anvertraut - wähnt sich dieser bereits in sicherer Koenigsnähe, den Adelstitel in Sichtweite - wenn man, so lacht er, sich in der Zwischenzeit nicht noch etwas zu Schulden kommen lasse….
Das Publikum ahnt - wie auch nach und nach - die Mitglieder der Familie, dass dies nichts Gutes verheisst.
Da meldet das Dienstmädchen, dass ein Inspektor angekommen ist.
Die Ankunft dieses ungebetenen Gastes unterbricht jäh das schöne Familienfest. Mehr und mehr wird das Zukunftst-Gespinnst kleine und schon bald gehoerige Risse bekommen, solche, wie der Buehnenbildner sie schon an den Wänden in seinem kleveren Design anschaulich macht. Noch wahren alle in Viktorianischer Kleidung ihre Facade, aber die systematische Befragung des Inspektors enttarnt die Beteiligten bis er sie mit ihren Gefühlen zurücklässt.
Ausgezeichnet gespielt von den im Haupt-Ausbildung befindlichen FSU Schauspiel Studenten, geben diese durchweg gute Charakterdarstellungen, wobei Kostüme und das Buehnenbild ihnen den traditionellen historischen Rahmen schaffen. Der geheimnisvolle Inspektor Goole, von Mikhail Roberts mit dem nötigen fordernden Ton gespielt, gibt den Anstoss, dass die Akteure ihre Handlungen moralisch in Frage stellen. Eine diskutierenswerte Geschichte, die Werte hinterfragt, ob im fernen England oder vor der eigenen Tür!
Das Stück ist noch bis zum 12. Maerz im AsoloRep Cook Theater zu sehen, Asolorep.org
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Susanne Nielsen im Studio
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