Thursday, June 16, 2011

Deutschland im Sommer 2010 ( Rinteln an der Weser) ein Besuch von Susanne Nielsen


Der Sommer begann in Deutschland dieses Jahr mit einer grossen Hitzewelle, was jemanden aus Florida nicht weiter stoeren sollte, ist man doch diese Temperaturen gewohnt, was jedoch in Europa fehlt,ist die Klimaanlage. So sagte mein Bruder, na, da setzt man sich eben kurz ins Auto, wohlgemerkt ins gekuehlte, und faehrt ein bischen herum. Ich dachte daran,was man ohne Anlage wohl anziehen koenne, um nicht total durchgeschwitzt und zerknittert in Deutschland anzukommen, war dann sehr erleichtert,als es sich vor meiner Ankunft Ende Juli schon abgekuehlt hatte.  Es regnete auch hin und wieder mal ganze Tage,was man hier auch nicht kennt, und immer,wenn wir abendliche Sommertheaterbesuche vorhatten, regnete es eben mal nicht. Dass man dies in Deutschland wagt, finde ich immer wieder erstaunlich,sassen wir doch oefter neben Leuten, die es zum zweitenmal nach verregneten und abgesagten Vorstellungen nun endlich geschafft hatten,eine ganze Vorstellung ohne regen zu besuchen.
Also hatte man Glueck. Und wohin ging die Reise diesmal? Nun, an Orte , die mich mit Familien und Hoerern verband, darunter waren Weimar und auch Rinteln diesmal, wie stets Muenchen und auch die Gegend um Frankfurt am Main. Auch ein Freilichtmuseum und das beruehmte Pastoriushaus in Bad Windsheim verbanden mich mit illustrer Vergangenheit derer, denen ich begegnet bin.
Bad Windsheim ist genauso voller Fachwerkhaeuschen wie auch Rinteln, das  viel weiter im Norden liegt.  Die kleinen Staedchen wurden nur maessig im Krieg angegriffen,  und so ueberlebten die Gebaeude und machten die Staedtchen zum regelrechten bewohnten Heimat-Museum.
Rinteln ist von einer privaten S-Bahn aus zu erreichen. Man steigt in Hildesheim oder Hameln um und findet die kleine Stadt in ca. einer weiteren Stunde Fahrt in ihrer Innenstadt fast vollstaendig so erhalten, jedenfalls aussen, denn Innen ist sicherlich jedes Haus inzwischen modernisiert, an Fassaden und beson ders schoenem Fachwerk mit oft lateinischen Spruechen  verziert, die in mehrere Jahrhunderte zurueckliegende Originalanschriften zurueckgehen, als mittelalterlich und Weser- Renaissancegebaeude erhalten. Kopfsteinpflaster und verschienene Fussgaengerzonen am und um den Marktplatz erlauben , dass man auch an den modernen Fahrzeugen nicht die Zeit misst. Ein hausgemachter Kuchen war zu finden, in einem kleinen Cafe hinter historischer Fassade, denn eine ehemalige Verwaltungsangestellte hatte sich mit diesem Traum des kleinen Cafes selbstaendig gemacht und war recht zufrieden, wir (Kunden) mit dem Kuchen ebenfalls. Echte Sahne, nicht aus der Dose,wo gibt es das noch?
Als ich an den Gebaeuden meiner Familiengeschichte vorbeiging, andaechtig  dastand und die Zeichnungen , Pastelbilder von meiner Grossmutter gemalt und alte Fotografien aus dem Rintelner Buch mit den noch heute stehenden Haeusern verglich, da war es mir als haette eine Zeitmachine mir einen seltenen Einblick in eine anderes Jahrhundert erlaubt. Im Buch sieht man meinen Grossvater als jungen Gymnasiallehrer, damals "Professor"  genannt wurde,  mit "Chapeau Claque"  in einer Prozession der Lehrer durch die Stadt schritt, und auch die Grossmutter   ,die bei der damaligen fotografischen Aufnahme der staedtischen Badeanstalt zufaellig hier badete und nun im  Bild erschien. Grossmutters gemalte Bilder haengen bei den Eltern und nun war ich vor Ort. Dieselben Gebaeude, die Kirche in der meine Grosseltern geheiratet hatten, das urgrosselterliche Grosshandelsgeschaeft gleich neben der alten Post, und auch das Gymnasium, das damals ganz neue, wo der Grossvater unterrichtet hatte, alles da, alles (ist) noch zu sehen.

Deutsches auf den Tisch allerdings ist selten, ueberall Pizzerien und auch von koreanisch zu exotisch und sogar mexikanisch, wo konnte man wohl (als aus dem Ausland in die Heimat, noch dazu in die des Vaters zurueckkehrende) etwas deutsches  essen? Bauernsteak gab es, war der gute Rat eines Buergers, im gutbuergerlich gefuehrten Hotel Stadt Kassel. Das war dann mit einem Glas Wein doch noch ein gelungerer (nostalgischer) Abend. Zum Abschluss gab es mehr Nostalgie als man sich wuenschen konnte, Eis aus drei Sorten, wie in meiner Kindheit: Eis: Erdbeer, Vanille und Schokolade, wie anno dazumal.
Mein Dank gilt allen, die mich betreut, informiert und mit Anekdoten versorgt haben, die diesen Besuch besonders bereichert haben. Besonderer Dank gilt dem Redakteur der Schaumburger Zeitung fuer sein interesse und seinen sehr informativen Artikel :  Spurensuche in Rinteln für „German Radio“ in Florida
English translation:
Tracing Her Roots in Rinteln for the German Radio Show in Florida
Rinteln (by Dieter I. Lange) Those who vacation in a few weeks in west Florida may have the opportunity to listen to a report on (the northern German city of ) Rinteln on the German Radio Show in Tampa.  Susanne Nielsen,   Humanities and Art History instructor at an area college (St.Petersburg College), spent  a few days in the city on the Weser River to find traces of her parents' (father's)  and grandparents'  ( and great grandparents')  who all  had lived in this town.  She found many of them as Rinteln still has so many of its beautiful old buildings. "In (my American  home) Tampa most older buildings ( in its downtown) - except for a few historic buildings - have been torn down," she regrets.
"My family moved from Rinteln in 1928,"the radio reporter remembers. Her father Dr. Otto Schmidt had been a diplomat in the (German) Foreign Service, the family living in San Francisco, Reykjavik (Iceland) , Bonn(Germany, its then capital) , Bern (Switzerland), and Paris (France)  because of this. Her parents live in Wiesbaden (Germany) today and are doing fine. Susanne Nielsen is currently working on a book about the colorful life of her now 92 year old father, and the beginnings of her research lead her to his place of birth, the city of Rinteln.
But the family's earlier generations are also of interest to the German-American writer. "From 1860 to 1925 the family of my great grandmother ran the Wholesale Appliance business Bowe on Klosterstrasse (Kloster-Street )(today the law offices of Fruehmark and Vogt) , my grandfather was Dr.Emil Schmidt who took the position of "Oberlehrer" ,   teacher at the Ernestinum  highschool  and  transferred to Wiesbaden in 1928," says Nielsen, who is married in the United States and spends her time between Tampa and Wiesbaden, Germany.  "My grandmother had already travelled abroad and set this path for her descendents."
The grandparents last address in Rinteln was Bahnhofstrasse 12, today on the corner of Hafenstrasse. In her long research conversations with her father Nielsen found photos and  pastel drawings that the grandmother had drawn of her hometown Rinteln. She also discovered a small book "Rinteln in Old City Views", that was very helpful in her search tracing the family's past, equally helpful was the continued contact of the Schmidts to the Reith family, Dr.Reith having been a childhood playmate of Dr.Schmidt. Reith's widow , Mrs. Gerda Reith now acted as excellent guide in Nielsen's search (driving her around the city to  family and other historic sites) .  Also very helpful were the conversations with hotel owner Ernst Brand as historic witness , Nielsen stayed at his historic Inn "Hotel Stadt Kassel". "he confirmed many historic facts about the city and its residents."
"I am very pleased with the results of my research," Nielsen states. The only building she was not able to find was the villa on Blumenwall ( actually Josuah Stegmann Wall) where the grandparents (Gertrud Bowe-Schmidt and Dr.Emil Schmidt, not great-grandparents Bowe) grandparents ( the grandmother and  her parents had lived above the family business on Klosterstrasse)  had lived as renters as young newly married couple .  The house on Bahnhofstrasse 3, where the (widowed) great grandmother had resided  ( the only one with central heating at the time and at a cost of almost half of her pension, three houses from the river)  ( today location of a major insurance company) still exists.
Nielsen took many photographs and notes. The book about her father begins in Rinteln, one of the next stations ( of further research) may be the town of Marburg where her grandfather ( not father) attended  university ( and received his doctorate in Ancient Humanities). Nielsen was enthusiastic about the city on the Weser river, "An absolutely beautiful little city, I plan to draw and paint it from the photos I have taken."  Maybe these paintings and drawings will be on view in Rinteln soon. "I paint on unstretched and unframed canvas, so that I can roll the paintings and easily transport them  from Tampa to Wiesbaden." She has had exhibitions of  her paintings In both cities in the past.

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